Outplacement
PWHR.de ist ein Informationsportal zum Thema Outplacement. Sie finden hier alles Wissenswerte leicht verständlich erklärt.
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Definition
- Beim Outplacement beziehungsweise Newplacement handelt es sich um eine Dienstleistung. Sie unterstützt Arbeitgeber dabei, sich von ihren Mitarbeitern zu trennen.
- Die betroffenen Mitarbeiter werden von einem Outplacement-Berater bei der beruflichen Neuorientierung begleitet. Die Ausscheidenden werden entweder in ein anderes Unternehmen vermittelt oder bei der Existenzgründung unterstützt.
- Ziel ist es, die Erwerbslosigkeit der betroffenen Mitarbeiter zu vermeiden.
Geschichte
- Outplacement stammt aus den USA. Dort mussten Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg neu in den Arbeitsmarkt integriert werden.
- In Deutschland ist diese Form von Karrierecoaching seit Ende der 1970er-Jahre vertreten.
Outplacement-Beratung
- Die Berufsbezeichnung „Outplacement-Berater“ ist nicht geschützt. Häufig finden sich ehemalige Manager, aber auch Trainer, Coaches oder Therapeuten unter den Beratern.
- Es sind sowohl befristete als auch unbefristete Beratungen möglich. Die befristeten Coachings dauern zwischen drei und zwölf Monaten.
Kosten
- Üblicherweise übernimmt der Arbeitgeber die Kosten für das Outplacement.
- Die Kosten sind unter anderem abhängig von der Zielgruppe, der Beratungsdauer und dem Leistungsumfang.
- Die Kosten betragen rund 20 Prozent des Jahresgehalts eines Mitarbeiters.
Gründe
- Insolvenz und damit einhergehende Massenentlassungen sind Grund für das Outplacement.
- Ein weiterer Grund ist die Reduzierung des Personals.
- Firmenübernahmen sowie die Verlagerung von Arbeitsplätzen gelten ebenfalls als Ursachen für das Newplacement.
Vorteile & Nachteile
- Vorteilhaft für den Ausscheidenden ist die Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung. Als Vorteile für das Unternehmen gilt vor allem die Verbesserung des Images.
- Nachteilig für den Arbeitgeber sind die Beratungskosten. Zum Nachteil für den Arbeitnehmer ist die fehlende Erfolgsgarantie.
Erfahrungen
- Laut einer Studie der BDU aus den Jahren 2012/2013 wurden 69 % der Outplacement-Kandidaten in ein neues Angestellten-Verhältnis vermittelt.
- Gelobt wird insbesondere die Präzision, mit der etliche Berater arbeiten.
- Bemängelt werden hingegen solche Berater, die ihr Programm strikt durchziehen, ohne dieses an den einzelnen Arbeitnehmer anzupassen.
Zielgruppen
- Vom Outplacement können Arbeitnehmer aller Hierarchieebenen betroffen sein.
- Sowohl einzelne Personen als auch ganze Abteilungen oder Standorte können zur Zielgruppe des Karriere-Coaching werden.
Arten
- Möglich sind sowohl Gruppen-Outplacements als auch Einzelberatungen.
- Gruppen-Beratungen eignen sich, wenn ganze Teams entlassen werden müssen.
- Einzelberatungen erhalten meist Führungskräfte.
Vorgehensweise
- Die Outplacement-Beratung ist in fünf Phasen gegliedert.
- Phase 1: In der Potenzialanalyse wird die Situation des betroffenen Arbeitnehmers analysiert.
- Phase 2: Die Perspektiven sowie Chancen des Ausscheidenden werden überprüft.
- Phase 3: Eine Bewerbungsstrategie wird erstellt.
- Phase 4: Die Bewerbungsphase startet.
- Phase 5: Ein neuer Arbeitsvertrag wird erstellt.
Steuerliche Behandlung
- Die Zahlungen des Arbeitgebers an eine Outplacementberatung werden nicht mehr als geldwerter Vorteil des Arbeitnehmers gewertet und sind seit einer Änderung im Jahressteuergesetz 2020 für ausscheidende Arbeitnehmer nun steuerfrei.